Im Zusammenhang mit Aktien hört man häufig das Wort Dividende.
Was eine Dividende ist, wie sie zustande kommt und ob jeder Aktionär auch Dividenden bekommt, lest Ihr in diesem Artikel.
Eine Dividende ist ein Teil vom Gewinn von dem Unternehmen, von dem man Aktien hält.
Im Aktiengesetz §174 spricht man nicht von einer Dividende, sondern von einem auszuschüttenden Betrag.
Der Vorstand schlägt die Höhe der Dividende vor und die Aktionäre stimmen darüber auf der Hauptversammlung ab. Kurz nach der Hauptversammlung wird die Dividende ausgeschüttet.
Während deutsche Aktiengesellschaften in der Regel nur einmal jährlich eine Dividende ausschütten, wird in den meisten anderen Ländern mehrmals jährlich ausgeschüttet. Die amerikanischen Unternehmen schütten überwiegend vierteljährlich aus.
Die Dividendenrendite errechnet man mit dieser Formel:
Dividende : Aktienkurs x 100 = Dividendenrendite in Prozent.
Da am Börsenkurs ein Dividendenabschlag nach Ausschüttung zu erkennen ist, lohnt es sich in den meisten Fällen nicht, direkt vor der Ausschüttung die entsprechende Aktie zu kaufen, nur um die Dividende zu kassieren und danach die Aktie wieder abzustoßen.
Neben den üblichen Dividen, welche in Geld ausgeschüttet werden, gibt es bei einigen wenigen Unternehmen auch Sachdividenden. So liefert zum Beispiel die Firma Lindt unter bestimmten Voraussetzungen ihren Aktionären einmal jährlich ein Koffer gefüllt mit Schokolade.
Das schweizerische Modeunternehmen Calida „spendiert“ ihren im Namensregister eingetragenen Aktionären jedes Jahr ein Pyjama im Wert von rund 80 Euro.
Aktionäre von Sixt, welche eine kostenlose Sixtcard beantragt haben, können Aktionärstarife und somit Rabatte auf Mietwagen bekommen. Eine geldliche Dividende gibt es in der Regel noch dazu.
Es kann auch vorkommen, dass eine Aktiengesellschaft eine sogenannte Stockdividende ausschüttet.
Dann bekommt man kein Geld, sondern weitere Aktienanteile.
Unternehmen, welche seit mindestens 25 Jahren ihre Dividende erhöht haben, nennt man Dividenden-Aristokraten. Hierzu gehören zum Beispiel Johnson & Johnson, Exxon Mobile oder Unilever.
Nicht jede Aktiengesellschaft schüttet ihren Aktionären eine Dividende aus.
So bieten zum Beispiel Alphabet (Google) oder Facebook ihren Aktionären keine Dividende (Stand Januar 2020). Das ist nicht unbedingt schlecht, sofern das Unternehmen das Geld in Wachstum investiert.
Es gibt auch Unternehmen, welche ihre Dividenden kürzen (müssen), da das Geschäftsjahr weniger gut verlief.
Dividenden (und insbesondere die Höhe der Dividenden) sind grundsätzlich nicht garantiert. Nur weil ein Unternehmen heute gute Dividenden zahlt, heißt das noch lange nicht, dass es die nächsten zwanzig Jahte weiterhin so eine hohe Dividende zahlt wie heute.
Außerdem sollte man sich nicht darauf verlassen, dass die Dividende grundsätzlich vom Gewinn bezahlt wird. Macht das Unternehmen zusätzliche Schulden, um das Dividendenniveau aufrecht erhalten zu können, wäre ich als Aktionär davon weniger begeistert.
Sollte ich meine Aktienauswahl von der Dividendenrendite abhängig machen?
Dividenden sind zwar schön, aber noch längst nicht alles.
Erst einmal kommt es auf die Strategie an, ob man lieber reines Wachstum oder doch ehr eine Ausschüttung haben möchte.
Außerdem gibt es eine ganze Reihe mehr, wonach man eine Aktie auswählt:
Was für ein Geschäftsmodell hat das Unternehmen? Was hat das Unternehmen an Wettbewerb? Hat das Unternehmen eventuell so eine Art Burggraben (wie zum Beispiel Facebook, wo kein anderes soziales Netzwerk voraussichtlich für Facebook eine ernsthafte Konkurrenz darstellen wird – keine Kaufempfehlung)? Wie viel Eigenkapital hat das Unternehmen? Wie ist der Verschuldungsgrad?
Es gibt noch eine ganze Menge andere Kriterien, welche man bei der Aktienauswahl beachten sollte. Wer seine Aktien nur nach der Höhe der Dividende kauft und nichts weiter beachtet, wird wohl auf Dauer nicht sehr glücklich mit seinem Depot sein.